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25.04.-22.06.2014
Eröffnung: Donnerstag, 24. April, 19 Uhr

Lichthof

Karin Michalski
The Alphabet of
Feeling Bad
& An Unhappy Archive von Sabian Baumann und Karin Michalski


Karin Michalski: The Alphabet of Feeling Bad, 2012

Mit Beiträgen von / With contributions by:
Sara Ahmed, Sabian Baumann, Lauren Berlant, Dafne Boggeri,
Elfe Brandenburger, Mel Y. Chen, Ann Cvetkovich, Jennifer Doyle,
Feel Tank Chicago, Elizabeth Freeman, Jack Halberstam,
Katrin Köppert, Eve Kosofsky Sedgwick, Heather Love,
José Esteban Muñoz, Elspeth Probyn, Bettina Stehli & Anne Käthi Wehrli

Die Ausstellung im Lichthof präsentiert Karin Michalskis Videofilmarbeit The Alphabet of Feeling Bad sowie das An Unhappy Archive, das Michalski gemeinsam mit Sabian Baumann konzipiert hat. Video wie Archiv thematisieren das Potenzial individueller „schlechter“ Gefühle, die gemeinsam erfahrbar, entpathologisiert und auf diese Weise politisiert werden können.

The Alphabet of Feeling Bad (2012) zeigt ein experimentelles Interview mit der Theoretikerin und Aktivistin Ann Cvetkovich. Auf einem zerwühlten Bett sitzend erläutert Cvetkovich alltägliche negative Gefühle – wie die Vorstellung, in einer Sackgasse zu stecken, sich gelähmt zu fühlen, von Anforderungen überwältigt zu sein oder nicht zu genügen – und versieht sie mit neuen Bedeutungen. Die Performance basiert auf Gesprächen zwischen ihr und der Filmemacherin Michalski und steht in der Tradition von aktivistischen Initiativen wie dem Sozialistischen Patientenkollektiv Heidelberg (SPK) der 1970er Jahre und den jüngeren Public Feelings-Gruppen in verschiedenen US-amerikanischen Städten. Negative Gefühle wie Depression, Passivität oder Scham werden von diesen nicht als individuelles Versagen oder Krankheit verstanden, sondern im Kontext neoliberaler Arbeitsverhältnisse, aber auch von Homophobie und Rassismus politisiert. The Alphabet of Feeling Bad basiert auf dem Gedanken, Begriffe als Werkzeuge zu verstehen, die Kollektivität herstellen können, und die Bedeutung dieser ursprünglich negativ besetzten Gefühle in einem queeren Verständnis neu zu verhandeln.

Das An Unhappy Archive versammelt Texte, Bücher, Poster, Zeichnungen und andere Materialien, die gesellschaftliche Normen von „Happiness“ in Frage stellen. Der Begriff geht auf die Theoretikerin Sara Ahmed zurück, die das „unglückliche Archiv“ als ein kollektives feministisch-queeres und antirassistisches Projekt beschreibt. Dieses will nicht nur Gesellschaftskritik und Widerständigkeit vorantreiben, sondern auch das Vergnügen und die Utopien, die durch vermeintliche Anti-Figuren wie the feminist killjoy (die feministische Spaßverderberin) ermöglicht werden. Das Archiv wurde 2013 im Rahmen einer Ausstellung bei Les Complices in Zürich von Andrea Thal initiiert und wird nun in einer neuen räumlichen Situation wiederbelebt und erweitert.

Sabian Baumann arbeitet als Künstler in Zürich.
Karin Michalski arbeitet als Künstlerin und Film- und Videokunstkuratorin in Berlin.

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Sabian Baumann & Karin Michalski: An Unhappy Archive, 2014
Foto: Stephan Baumann, bild_raum

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Sabian Baumann & Karin Michalski: An Unhappy Archive, 2014
Foto: Stephan Baumann, bild_raum

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Sabian Baumann & Karin Michalski: An Unhappy Archive, 2014
Foto: Stephan Baumann, bild_raum

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Sabian Baumann & Karin Michalski: An Unhappy Archive, 2014
Foto: Stephan Baumann, bild_raum

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Sabian Baumann & Karin Michalski: An Unhappy Archive, 2014
Foto: Stephan Baumann, bild_raum

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Sabian Baumann & Karin Michalski: An Unhappy Archive, 2014
Foto: Stephan Baumann, bild_raum

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Karin Michalski: The Alphabet of Feeling Bad, 2012
Foto: Stephan Baumann, bild_raum

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Karin Michalski: The Alphabet of Feeling Bad, 2012

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Dafne Boggeri: Untitled (Lost), 2008

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Dafne Boggeri: 149 Anni Luce Dalla Terra (149 Light Years From the Earth), 2008