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25./ 26. Oktober 2008

Veranstaltung-Why here is always somewhere else

Why here is always somewhere else

Symposium zur konzeptuellen Kunst in Mittel- und Osteuropa
Internationale Rezeption und lokale Produktion


Symposium Why here is always somewhere else
Badischer Kunstverein, 2008
Foto: Birgit Reich

Der Ausstellungs- und Symposiumstitel „Why here is always somewhere else“ verweist programmatisch auf die Tatsache, dass radikale Umbrüche oder Avantgarden in der Kunst niemals nur an einem Ort stattfinden, sondern sich über Raum- und Zeitgrenzen hinwegsetzen und eine neu artikulierte Form von Geschichtsschreibung verlangen. Mit kritischem Blick auf die zunehmend mobilen und ‚globalen‘ Ausstellungs- und Sammlungskonzepte, möchte das Symposium dazu beitragen, alternative Produktions- und Rezeptionsformen von Konzeptkunst zu präsentieren und zu diskutieren.

TeilnehmerInnen:
Zdenka Badovinac, Ljubljana
Alenka Gregorič, Ljubljana
Boris Groys, Wien/Karlsruhe
Vit Havránek, Prag
Antonia Majaca, Zagreb
Prelom Kolektiv (Jelena Vesić, Dušan Grlja), Belgrad
Margit Rosen, Karlsruhe
Walter Seidl, Wien
Mladen Stilinović, Zagreb
Branka Stipančić, Zagreb
Jan Verwoert, Berlin


Ablauf:

25.10.2008
11:00—13:00 Uhr
Präsentationen und Diskussion: Ausstellungspraktiken und Netzwerke im heutigen Diskurs über konzeptuelle Strategien in Mittel- und Osteuropa
Alenka Gregorič (Galerija Škuc, Ljubljana), Vit Havránek (tranzit, Prag), Antonia Majaca (Galerija Miroslav Kraljević, Zagreb), Prelom Kolektiv (Jelena Vesić/ Dušan Grlja, Belgrad)

14:00 Uhr —17:00 Uhr
Diskussionsrunde: Wissenstransfer über Raum und Zeit?
Konzeptkunst und institutionelle Politik

Zdenka Badovinac (Moderna Galerija/Museum der Modernen Kunst, Ljubljana),Walter Seidl (Sammlung Kontakt, Wien), Branka Stipančić (Kunstkritikerin und Kuratorin, Zagreb), Mladen Stilinović (Künstler, Zagreb)

19:00 Uhr
Vortrag: „Die totale Aufklärung. Moskauer Konzeptkunst 1960 – 1990“
Boris Groys (Hochschule für Gestaltung, Karlsruhe):

26.10.2008
11:00 – 13:00 Uhr
Vortrag: „Tu was nicht geht – pragmatische Utopien da wie hier“
Jan Verwoert (Kunstkritiker, Berlin)

14:00 Uhr
Führung durch die Ausstellung „bit international. [Nove] tendencije. Computer und visuelle Forschung. Zagreb 1961-1973“
Margit Rosen (ZKM, Karlsruhe)
Ort: ZKM Zentrum für Kunst und Medientechnologie. Lorenzstraße 19. 76135 Karlsruhe (Treffpunkt Infotheke)


Biografien der TeilnehmerInnen:

Zdenka Badovinac (*1958) ist seit 1993 Direktorin der Moderna Galerija/ Museum für Moderne Kunst in Ljubljana. Badovinac initiierte die 2000+ Arteast Collection. The Art of Eastern Europe in Dialogue with the West als erste umfassende Sammlung von Kunst aus Osteuropa in Beziehung zu den Entwicklungen im 'Westen'. Sie lebt und arbeitet in Ljubljana.

Alenka Gregorič (*1976) ist seit 2003 künstlerische Leiterin der Galerija Škuc in Ljubljana, einem Ausstellungsraum für zeitgenössische Kunst. Gregorič hat zahlreiche nationale und internationale Ausstellungen kuratiert und schreibt für diverse Kunstzeitschriften und Magazine. Sie lebt und arbeitet in Ljubljana. www.galerija.skuc-drustvo.si

Boris Groys (*1947) ist einer der renommiertesten zeitgenössischen Theoretiker für die russische Geistes- und Kunstgeschichte des 20. Jahrhunderts. Seit 1994 ist Groys Professor für Kunstwissenschaft und Medientheorie an der Staatlichen Hochschule für Gestaltung, Karlsruhe. Die Schirn Kunsthalle in Frankfurt a. M. zeigte in diesem Jahr seine Ausstellung "Die totale Aufklärung. Moskauer Konzeptkunst 1960-1990". Groys lebt und arbeitet in Köln, Karlsruhe und New York.

Vit Havránek (*1971) ist Kunstheoretiker und Kurator. Seit 2002 arbeit er als Projektleiter von tranzit.cz, einem Ausstellungs- und Projektraum für zeitgenössische Kunst in Prag und leitet seit 2007 „tranzitdisplay“, eine Rechercheplattform für zeitgenössische Kunst. Havránek lebt und arbeitet in Prag. www.tranzit.org; www.tranzitdisplay.cz

Antonia Majaca (*1976) ist Kunsthistorikerin und Kuratorin. Seit 2005 ist Majaca Direktorin und künstlerische Leiterin von G-MK | Galerija Miroslav Kraljević in Zagreb, wo sie zahlreiche Programmebenen initiiert (Workshops, diskursive Plattformen, Vermittlungsprogramme, Vorträge und ein internationales Recherche- und Stipendienprogramm) und seit 2005 neue Projekte in Auftrag gibt. Majaca lebt und arbeitet in Zagreb. www.g-mk.hr

Das Prelom Kolektiv (Jelena Vesić *1972, Dušan Grlja *1974 u.a.) wurde 2004 von den Herausgebern des Journals Prelom als unabhängige Organisation gegründet. Die Mitglieder engagieren sich im gesellschaftlichen Umfeld von Kunst, Theorie, Politik und Aktivismus. Das Prelom Kolektiv hat seinen Sitz in Belgrad.
Jelena Vesić ist Mitglied des Prelom Kolektivs und Mitherausgeberin des Prelom Journals. Sie arbeitet außerdem als freie Kuratorin und Kunsttheoretikerin in Belgrad. Ihre Ausstellungsprojekte zur (post-)jugoslawischen Kunst umfassen u.a. eine Retrospektive zu Raša Todosijević im Museum der Zeitgenössischen Kunst in Belgrad (Co-Kuratorin) und die Beteiligung an Produktion und Interpretation des Projektes Scene for New Heritage des kroatischen Künstlers David Maljkovic.
Dušan Grlja studierte Soziologie und Philosophie in Belgrad. Er arbeitet als freier Kultur- und Politikwissenschaftler, engagiert sich in verschiedenen kulturellen und aktivistischen Netzwerken und ist Mitglied bei Prelom Kolektiv. Seine Studien konzentrieren sich auf post-marxistische Theorien zur Ideologie (Laclau, Zizek, Eagleton).
www.prelomkolektiv.org

Margit Rosen (*1974) studierte Kunstgeschichte, Philosophie, Medienkunst und Politikwissenschaften in München, Karlsruhe und Paris. Von 1999 bis 2004 war sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin am ZKM | Zentrum für Kunst und Medientechnologie, Karlsruhe, tätig und arbeitet heute projektbezogen für das ZKM. Ihr Forschungsschwerpunkt ist die Frühzeit der Verwendung von Computertechnologie in den bildenden Künsten. Sie ist Co-Kuratorin der Ausstellung bit international. [Nove] tendencije. Computer und visuelle Forschung. Zagreb 1961-1973 im ZKM.

Walter Seidl (*1973) ist Kurator, Kritiker und Künstler. Er studierte Amerikanistik, Kulturwissenschaften und Zeitgeschichte (Promotion) in Graz, New York, Paris und Seattle. Er hat diverse kuratorische Ausstellungsprojekte in Österreich, Bulgarien, Deutschland, China, Serbien, der Slowakei, Slowenien und den USA verwirklicht. Seit 2004 betreut er Kontakt. Die Kunstsammlung der Erste Bank-Gruppe.

Mladen Stilinović (*1947) lebt und arbeitet als Künstler in Zagreb. Er arbeitete zunächst im Bereich des experimentellen Films, war von 1975 bis 1979 Mitglied der Gruppe der Six Artists und leitete bis 1991 die PM Galerie in Zagreb. Seine künstlerische Arbeit umfasst Collagen, Fotografien, Künstlerbücher, Malereien, Installationen, Aktionen, Filme und Videos. Seit 1975 war er an zahlreichen internationalen Einzel- und Gruppenausstellungen beteiligt.

Branka Stipančić (*1953) ist Kunstkritikerin, Kuratorin and Herausgeberin in Zagreb. Sie war von 1993 bis 1996 Direktorin des Soros Center for Contemporary Art in Zagreb. Als freie Kuratorin hat Stipančić zahlreiche Ausstellungen in verschiedenen Museen und Galerien realisiert und veröffentlicht regelmäßig in Kunstzeitschriften, Ausstellungskatalogen und Buchpublikationen.

Jan Verwoert (*1972) ist freier Kunstkritiker und lebt in Berlin. Er schreibt u.a. für Frieze, springerin, Afterall, Metropolis M und Camera Austria. Verwoert lehrt an der Kunstakademie von Umeå, Schweden, und am Piet Zwart Institute in Rotterdam. Verwoert hat unter anderem zu dem litauischen Filmemacher Jonas Mekas und dem slowakischen Konzeptkünstler Július Koller publiziert.

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Symposium Why here is always somewhere else
Badischer Kunstverein, 2008
Foto: Birgit Reich

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Symposium Why here is always somewhere else
Badischer Kunstverein, 2008
Foto: Birgit Reich