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03. Oktober - 30. November 2008

Why here is always somewhere else


Ausstellungsansicht
Why here is always somewhere else, Badischer Kunstverein, 2008
Foto: Thorsten Hallscheidt

Paweł Althamer, Cezary Bodzianowski, Carola Dertnig, VALIE EXPORT, Heinz Gappmayr, Gorgona, Tomislav Gotovac, Marina Gržinić/Aina Šmid, Tibor Hajas, IRWIN, Sanja Iveković, Šejla Kamerić, Julije Knifer, Milan Knižák, Július Koller, Jiří Kovanda, Edward Krasiński, Katalin Ladik, Vlado Martek, Natalia LL, OHO, Roman Ondák, Neša Paripović, Mladen Stilinović, Raša Todosijević, Milica Tomić, Peter Weibel

Kuratorische Inserts von Alenka Gregorič, Vit Havránek, Antonia Majaca und Prelom Kolektiv

Mit Werken aus Kontakt. Die Kunstsammlung der Erste Bank-Gruppe

Die Gruppenausstellung “Why here is always somewhere else” widmet sich der konzeptuellen und performativen Kunst aus Mittel-, Ost- und Südosteuropa. Im Zentrum der Ausstellung steht eine Auswahl von Werken aus Kontakt, der Kunstsammlung der Erste Bank-Gruppe in Wien. Seit den Anfängen im Jahr 2004 konzentriert sich der Kunstbeirat der Sammlung (Silvia Eiblmayr, Georg Schöllhammer, Jiří Ševčík, Branka Stipančić und Adam Szymczyk) auf die Anschaffung herausragender Arbeiten mittel-, ost- und südosteuropäischer Kunst.
Für diese in Deutschland erstmalige Präsentation der Sammlung wurden die KuratorInnen Alenka Gregorič aus Ljubljana, Antonia Majaca aus Zagreb, Vit Havránek aus Prag und das Prelom Kolektiv aus Belgrad eingeladen, Beiträge aus ihrer aktuellen Arbeit in die Ausstellung zu integrieren.

“Why here is always somewhere else” präsentiert vier kuratorische Praxen und ein Sammlungskonzept, die neue Entwicklungen in der Kunst nicht nur auf einen bestimmten Kulturraum oder eine spezifische Epoche beziehen, sondern als kontinuierliche und parallele Prozesse untersuchen. Ausgehend von zentralen Werken der 1960er und 70er Jahre, verfolgt Kontakt die Entwicklungen konzeptueller Strategien bis in die Kunst der Gegenwart. Einen Schwerpunkt der Sammlung bilden Werke aus den ehemals sozialistischen Staaten des heutigen Mittel und Osteuropas, die lange Zeit von der Kunstwelt vernachlässigt wurden und zum Teil noch heute im Kanon einer offiziellen Kunstgeschichtsschreibung fehlen. Die Zusammenstellung der Werke in “Why here is always somewhere else” macht deutlich, dass die radikalen Umbrüche und Veränderungen in der Kunst der 1960er und 70er Jahre an vielen Orten gleichzeitig stattfanden, Beziehungen zueinander aufbauten, aber auch konkrete Unterschiede markierten.

Die konzeptuellen Ansätze der KünstlerInnen aus Mittel-, Ost- und Südosteuropa zeichnen sich dabei durch einen vielseitigen Einsatz neuer Materialien und Medien aus. Die Ausstellung „Why here is always somewhere else“ verweist auf diese große Bandbreite eingesetzter Formate: Sie reichen von Performances, Video- und Filmarbeiten über räumliche Installationen und Skulpturen, Zeichnungen, Collagen und Malerei bis hin zu Postkarten, Magazinen und Werbeplakaten. Alltägliche Objekte und Handlungen werden aufgegriffen und in einen Diskurs über gesellschaftliche und politische Ideologien überführt. Oftmals bleiben die Aktionen und Gesten dabei bewusst minimal, um das System auf eine subtile Weise zu unterwandern. Die Suche nach alternativen Ausdrucksformen war zwar ein universelles Phänomen, konnte sich aber durch die konkreten politischen und wirtschaftlichen Umstände unterschiedlich auswirken. So sind die Ergebnisse der neuen Kunst auch immer vor dem Hintergrund lokalspezifischer Konfliktsituationen zu interpretieren und zu unterscheiden.

Die heutige Kunst lässt sich ohne diese progressiven Ansätze der 1960er und 70er Jahre nicht denken und die zeitgenössischen Positionen in der Ausstellung “Why here is always somewhere else” verdeutlichen, dass viele der damals angestoßenen Prozesse bis heute andauern. Mit dieser Zeit und Raum überschreitenden Untersuchung künstlerischer Entwicklungen beschäftigen sich auch die Beiträge der eingeladenen KuratorInnen. Antonia Majaca zeigt eine Installation des kroatischen Künstlers Igor Grubić, der sich mit einer zeitgenössischen Interpretation konzeptueller Formensprachen auseinandersetzt. Das Prelom Kolektiv dokumentiert sein aktuelles Projekt zu dem Students’ Cultural Center in Belgrad als Ort für politische Kunst der 1970er Jahre bis heute. Alenka Gregorič thematisiert mit einem Reader die Rolle von osteuropäischen Kunstinstitutionen für die regionale Produktion und Präsentation von zeitgenössischer Kunst. Vit Havráneks Dia- und Soundinstallation gibt dem gesamten Projekt schließlich seinen Titel. “Warum hier auch immer woanders ist” verdeutlicht seine Zusammenstellung von realisierten und unrealisierten Werken der Konzeptkunst in Bezug zu Impressionen aus dem Alltag postsozialistischer Kultur.

Die Auswahl der Werke aus der Sammlung Kontakt entstand in Zusammenarbeit mit Walter Seidl, Kurator der Sammlung.

Das Projekt wird unterstützt durch das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst, Baden-Württemberg und die Stadtsparkasse Karlsruhe.

Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg
Stadtsparkasse Karlsruhe.

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Ausstellungsansicht
Why here is always somewhere else, Badischer Kunstverein, 2008
Foto: Thorsten Hallscheidt

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Ausstellungsansicht
Why here is always somewhere else, Badischer Kunstverein, 2008
Foto: Thorsten Hallscheidt

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Ausstellungsansicht
Why here is always somewhere else, Badischer Kunstverein, 2008
Foto: Thorsten Hallscheidt

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Ausstellungsansicht
Why here is always somewhere else, Badischer Kunstverein, 2008
Foto: Thorsten Hallscheidt

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Ausstellungsansicht
Why here is always somewhere else, Badischer Kunstverein, 2008
Foto: Thorsten Hallscheidt